1911 – 1930

Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 hatte der Verein eine stattliche Ausdehnung auf sportlichem Gebiete erfahren und war auf fast 400 Mitglieder angewachsen.

Im Sommer 1914 wurden dann zahlreiche Aktive eingezogen und der Spielbetrieb kam in den Kriegsjahren bis 1918 fast völlig zum Erliegen. Schmerzlich war, dass 19 junge Spartaner im Krieg ihr Leben lassen mussten

Nach dem Krieg taten sich trotz vollständig veränderter Verhältnisse und zerrütteter wirtschaftlicher Zustände einige beherzte Männer zusammen, um den Verein neu ins Leben zu rufen. Bereits am 24. Januar 1919 fand die erste Generalversammlung statt und der regelmäßige Spielbetrieb wurde in allen Abteilungen wieder aufgenommen. Am 18. April 1919 gestaltete man das erste Fußballspiel nach dem Krieg gegen Sport 08 Osnabrück siegreich mit 5:3. Im Sommer 1919 wurde die Leichtathletik wieder aufgenommen. Darüber hinaus wurde eine Jugendabteilung gegründet.

Im Januar 1921 ließ der Vorstand den Verein in das Vereinsregister beim Amtsgericht Neuenhaus eintragen.

Im November 1922 wurde eine Gesangsabteilung ins Leben gerufen, die später zu einem selbständigen Verein mit dem Namen „Sänger-Vereinigung Nordhorn“ wurde.

Durch die Anmeldung zum Westdeutschen Spielverband wurde am 9. Oktober 1919 aus dem bislang illegalen Fußballspielbetrieb ein verbandsseitig anerkannter Verein. Sparta wurde im August 1920 der A-Klasse zugeordnet, errang schon im ersten Spieljahr die Meisterschaft und stieg damit 1921 in die Kreisliga auf. Im ersten Jahr in der Kreisliga des Westfalengaues nahmen Spartas Fußballer zwischen Vereinen wie SC Münster 08, Borussia Rheine, FC Schüttorf 09, Lingen 1910 oder Sportvereinigung 06 Osnabrück einen guten Mittelplatz ein, während die Mannschaft in den folgenden Jahren stets der Spitzengruppe angehörte.

Bald stellte sich heraus, dass zum Erreichen einer gehobenen Spielstärke ein größeres Maß an Technik, Taktik und Kondition im Fußballspiel erforderlich war. Man entschloss sich im Sommer 1925 zu dem damals „sensationellen Luxus“, einen hauptamtlichen Trainer zu verpflichten. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten – schon 1927 gelang den Spartanern der Aufstieg in die Bezirksliga. Dort waren namhafte Gegner wie Preußen Münster oder der VfL Osnabrück die Rivalen.

Im August 1926 war Sparta zwischenzeitlich zurück zum neu gestalteten, größeren Platz am Kloster Frenswegen gezogen, da der kleine Sportplatz bei Averes den Ansprüchen nicht mehr genügte.

Sparta entwickelte sich in den 20er Jahren zum weitaus größten Sportverein in Nordhorn. 1925 verfügte man über eine Fußballabteilung, die aus vier Herren-, drei Jugend- sowie einer Altherrenmannschaft bestand. Daneben existierten die Leichtathletik-, Schwimm- und die Gesangsabteilung. Im Jubiläumsjahr 1929 zählte der Verein 436 Mitglieder.

Bei den Fußballern sollte am Ende der Spielzeit 1928/29 über den beiden Staffeln der Bezirksliga Westfalen die Sonderklasse des Westdeutschen Spielverbandes gebildet werden. Als Tabellendritter gelang gemeinsam mit Borussia Rheine, dem VfL Osnabrück und der Spielvereinigung Herten dieser große Wurf und Sparta stieg in die neue, damals höchste deutsche Fußballklasse auf. Dort waren neben den vorgenannten Mannschaften traditionsreiche Vereine aus Hamm, Bielefeld und Lippstadt die Gegner; Sparta zählte zu den acht besten Fußballvereinen in Westfalen.


Erstligist 1929! Sparta 09 in der „Sonderklasse Westfalen“

Gleich am ersten Spieltag in der neuen Liga sorgten die Spartaner für einen der größten Erfolge der Vereinsgeschichte. Im Heimspiel am 25. August 1929 wurde Arminia Bielefeld mit einer 8:2-Packung zurück nach Ostwestfalen geschickt. Das Ergebnis wurde erst nach mehrfachen telefonischen Rückfragen von der Sportpresse ungläubig zur Kenntnis genommen. Als die Spartamannschaft am selben Sonntag erstmalig mit diesem Ergebnis im Rundfunk genannt wurde, füllten sich die Herzen der Spartaner mit berechtigtem Stolz, und die westfälische Sportgemeinde horchte auf nach dieser denkwürdigen Leistung des bis dahin kaum beachteten Neulings. Fortan musizierte Sparta im Konzert der Großen kräftig mit.


Die Gründerzeit
1930 – 1945
1955 – 1965
1965 – 2009