1930 – 1945

Drei Jahre lang hielt sich die Mannschaft in der Sonderklasse mit zahlreichen attraktiven Gegnern. Wie sehr Nordhorn damals hinter Sparta stand beweisen die erstaunlichen Zuschauerzahlen auf dem Platz am Kloster Frenswegen, die bei besonderen Spielen wie beispielsweise gegen Preußen Münster oder Borussia Rheine schon die 2.000 überstiegen.

Der Abstieg der 1. Fußballmannschaft im Jahr 1932 war schwer verdaulich, im Nachhinein sei aber angemerkt, dass die Aufwärtsentwicklung des Vereins dadurch nicht gehemmt wurde.

So erlebte neben dem großen Bruder Fußball vor allem die Leichtathletikabteilung in dieser Zeit einen ungeahnten Aufschwung. Nachdem im Rahmen der Sportplatz-Erweiterung die Anlage in Frenswegen mit Sprunggruben und einer neu hergerichteten 400 m – Rasenlaufbahn versehen wurde, fand jährlich ein bezirksoffenes Sportfest statt, das sich weit über die Grenzen des Kreises und des Bezirkes hinaus einen Namen in den Leichtathletik treibenden Vereinen gemacht hatte. Spitzenathleten aus Westdeutschland und Ostholland traten dabei jedes Jahr zum Wettkampf auf dem Sparta-Platz an. Diese Sportfeste waren im Jahreskalender des Vereinslebens absolute Höhepunkte.

Im Jahre 1929 wurde die Schwimmabteilung neu aufgebaut, im Winter fehlten jedoch die Trainingsmöglichkeiten. Dennoch machte sich Sparta in dieser Abteilung einen guten Namen durch beachtliche Leistungen der Wasserballmannschaft.

Eine Handball-Abteilung wurde 1931 ins Leben gerufen. Auf Anhieb holte dabei die 1. Mannschaft den Meistertitel in der Kreisklasse und stieg dadurch in die Bezirksklasse auf, in der man sich in den Folgejahren mit guten Leistungen etablierte.

Auch die am 01. Juli 1935 gegründete Boxabteilung erlebte einen unerwarteten Aufschwung und schon 1938 konnte der Verein drei Spartaner zur Vorrunde um die Deutsche Meisterschaft schicken.

Von 1936 bis zum Kriegsbeginn spielte im Verein auch eine Faustball-Abteilung und 1938 wurde eine Frauenabteilung gegründet.


Spartas Box-Staffel 1936

Sparta war in dieser Zeit im Grenzland hinsichtlich des Breitensports der Verein, der absolute Pionierarbeit leistete und in allen Sportarten vom Fußball über Leichtathletik, Handball, Faustball, Schwimmen, Wasserball und Boxen eine ununterbrochene Aufwärtsentwicklung erlebt hat.

Um die Fußballer war es in den Jahren nach dem Abstieg in die Bezirksklasse 1932 ruhiger geworden. Aus finanziellen Gründen konnte sich Sparta keinen Trainer leisten. Erschwerend kam hinzu, dass der Verein nach jahrelanger Zugehörigkeit zum Westdeutschen Spielverband nach dem Regierungswechsel im Jahre 1933 dem Bezirk Niedersachsen angegliedert wurde. Die 1. Mannschaft spielte nun in erster Linie mit den Osnabrücker Vereinen in einer Klasse. Für die Spieler war es sehr anstrengend, fast jeden zweiten Sonntag nach Osnabrück fahren zu müssen, um dort ihr Spiel auszutragen.

In den folgenden Spielzeiten belegte man in der Bezirksklasse Plätze im Tabellenmittelfeld.

Inzwischen hatte sich in Nordhorn der VfL stark nach vorne geschoben und ebenfalls einen Platz in der Bezirksklasse erkämpft. Es kam zu sehr interessanten Lokalderbys, die Vormachtstellung Spartas konnte aber nicht beeinträchtigt werden.

Trotz der widrigen Umstände gelang es jungen, tatenfrohen und tüchtigen Nachwuchskräften nach langem, aber stetigem Aufschwung im Spieljahr 1937/38 endlich die Dominanz der sieben Osnabrücker Vereine in der Bezirksklasse zu brechen. Mit einem 2:0-Sieg am letzten Spieltag beim VfB Schinkel errang Sparta den Meistertitel der Staffel Osnabrück und qualifizierte sich dadurch für die Aufstiegsspiele zur Gauliga Niedersachsen, der damaligen höchsten Spielklasse in Deutschland.

Die Meisterschaft Spartas in der Bezirksklasse 1938 wurde in Nordhorn von mehr als 1.000 Anhängern bejubelt, die der vom letzten Auswärtsspiel heimkehrenden Mannschaft einen begeisterten Empfang bereiteten.

Der Aufstieg zur Gauliga war dieser Elf jedoch nicht vergönnt, da sie im Mai 1938 an dem überragenden Können der damals sehr spielstarken Militärmannschaft von Bückeburg scheiterte. Zunächst unterlag Sparta am 22. Mai 1938 zu Hause im Städtischen Stadion mit 1:3, eine Woche später war in Bückeburg beim 0:6 nichts zu holen.

Die Mobilmachung für den Zweiten Weltkrieg stoppte im Jahr 1939 die Vorbereitungen zum großen Sportfest anlässlich des 30jährigen Vereinsbestehens.

Bis zum Jahre 1942 konnte während der Kriegszeit der Spielbetrieb in kleinerem Umfang aufrechterhalten werden, doch bald kam er völlig zum Erliegen. Der Zweite Weltkrieg ließ alles erstarren und schlug tiefe Wunden. 33 Spartaner kehrten nicht in die Heimat zurück.


Die Gründerzeit
1911 – 1930
1955 – 1965
1965 – 2009